Resin-Art Gießprozess

Hier ein typischer Resinprozess, wie es bei mir aussieht.

Vorbereitung

Also ich versuche mir im Vorhinein schon alles bereit zu legen, da die Arbeitszeit begrenzt ist. Bei meinem Harz von Epodex liegt die Zeit bei ca einer halben Stunde. Außerdem möchte ich mit den schmutzigen Handschuhen nicht zu viel anfassen. Bevor ich mische, versuche ich noch Staub etc mit einem Klebestreifen aus den Formen zu holen, ohne deren Oberfläche zu zerstören. Ich gebe die Formen auf ein Tablett, damit ich sie dann leicht wegtragen kann und gebe den Deckel drauf, damit nicht wieder Staub reinfällt.

Anrühren

Zu Beginn messe ich im Verhältnis 2:1 die zwei Komponenten ab und rühre. Und das ist der mühsamste Part, aber leider auch sehr wichtig. Das Harz muss für mehrere Minuten gerührt werden, um eine optimale Vermischung zu gewährleisten. Mein Harz schreibt dabei 3-4 Minuten vor.

Ich rühre aber nicht nur nach Zeit an. Beim Rühren kannst du gut erkennen, wo die zwei Komponenten noch nicht ganz vermischt sind und streifenartige Schlieren ziehen. Das Harz sollte wirklich glasklar sein – deshalb am besten durchsichtige Mischbecher, damit du das besser sehen kannst.

Ich lasse dabei meinen Heißluftföhn in Richtung vom Becher laufen, damit weniger Blasen beim Rühren entstehen. In den durchsichtigen Bechern kann man erkennen, ob noch Schlieren zu sehen sind, wo die beiden Komponenten noch nicht ganz vermischt sind. Dann teile ich das Harz in mehrere Becher auf und gebe die Pigmente hinzu. Ich lasse aber immer etwas klares Harz noch übrig. Beim Vermischen sollte man nicht sparen und lieber länger rühren, um Schlieren oder klebrige Stellen zu vermeiden.

Bei den Pigmenten solltest du aufpassen, dass es nicht zu viel ist, ansonsten bekommst du später klebrige Stellen, weil das Verhältnis nicht mehr stimmt. Du kannst nach und nach was dazu geben und dich rantasten. Lieber mal weniger als zu viel. Als Tipp habe ich gelesen, dass wenn du die Farbe auf deinem Rührstab siehst und dieser recht gut abgedeckt ist mit Farbe, hast du genug. Im Prinzip steht es auf der Verpackung auch mit einem Richtwert von 10% Pigment.

Gießen

Dann gieße ich meine Muster. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. Erstmal verwendete ich nur Pulverpigmente und Goldflocken. Die Farben sind ineinander verschwommen und haben weiche Übergänge geschaffen. Durch die Verwendung von Pulver und Pasten entstehen die interessantesten Resinmuster. Ich versuche Formen, die ich gerade nicht gieße, direkt abzudecken, damit kein Staub etc auf meine Werke kommt. Zwischendurch gehe ich immer wieder mit dem Heißluftföhn über das Epoxy, um die Blasen herauszubekommen. Mit etwas mehr Power kann man auch mit dem Heißluftföhn die Farben etwas ineinander vermischen und wieder neue Effekte erschaffen. Aber keine Sorge, falls das Muster zuerst nicht zu spannend aussieht. Das entwickelt sich über die Zeit beim Aushärten, also lieber nicht zu viel machen und das Harz sich entwickeln lassen.

Mit der Pinzette gebe ich gegebenenfalls noch die Goldflocken oder anderes in die Form. Dabei sollte beachtet werden, dass später noch eine 2. Schicht nötig ist, damit das Gold auch ganz eingeschlossen ist. Je nachdem wie man es möchte, kann man eine 2. klare Schicht gießen, um wirklich alles im Harz einzuschließen. Diese Schicht ist aber kein Muss, oder kann auch mit Pigmenten angerührt werden, da sind deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt.

Beim Gießen habe ich dann ca eine halbe Stunde Zeit. Hier aber auch unbedingt lesen, was der Hersteller des Harzes schreibt. Die Zeit ist bei den Harzen von Grund auf unterschiedlich. Zusätzlich härten größere Mengen Harz schneller aus. Wenn man viel Harz in einem hohen Becher stehen lässt, kann es sogar zu kochen beginnen. Also immer die Angaben lesen. Ich kann im Moment da nur von Epodex reden, aber ich möchte auch andere Harze noch austesten.

Aushärtung – viel Geduld und Spannung

Wenn ich mit dem Gießen fertig bin, stelle ich die Formen in einen Raum, in dem sich niemand regelmäßig aufhält und in dem ich lüften kann. Lüften solltest du aber erst, nachdem die Sachen fertig ausgehärtet sind, da es ansonsten zu unschönen Schlieren im Harz kommen kann. Ich mache das ca nach 2 Tagen.

Auch die Becher und andere Dinge, die mit dem Harz in Berührung gekommen sind gebe ich in diesem Raum, damit ich in meinem Arbeitsraum wieder arbeiten kann. Die Formen lasse ich dann für mindestens 24 h unberührt dort liegen, damit ich sie nicht aus Versehen verbiege. Ist mir leider auch schon passiert.. zu ungeduldig.

Je weniger Material für ein Werk verwendet wurde oder je dünner die Werke sind, desto länger brauchen sie zum Aushärten. Hier ist dann Geduld gefragt.

Das Aushärten wird einerseits von der Menge und andererseits von der Temperatur beeinflusst. Hier gilt der Grundsatz: Je mehr, desto schneller. Je wärmer, desto schneller.

Beim Ersten Mal Gießen war ich extra draußen, weil ich keinen Raum dafür hatte. Der Tag ansich fühlte sich warm an, aber ich habe schnell gemerkt, dass das nichts wird. Zuerst musste ich für 10 Minuten rühren, damit es endlich glasklar war. Und dann habe ich gegossen und gewartet.. Nach einer Stunde waren die Untersetzer immer noch komplett flüssig und wurden überhaupt nicht härter. Da hätten sie eigentlich schon langsam so gelartig werden müssen. Dann habe ich mir endlich noch ein paar Tutorials angeschaut und da wurde gesagt: Raumtemperatur beim Arbeiten.. Draußen hatte es 2 Grad. Also habe ich alles zusammengepackt und bin in unseren Heizkeller und nach kürzester Zeit wurden die Untersetzer langsam fest.

Wenn die Werke ausgehärtet sind, können sie aus der Form. Dabei sollte man vorsichtig sein, um die Form nicht zu sehr zu beschädigen. Wenn alles passt sollten kein Blasen oder Krater zu sehen sein. Falls das Harz an der Form kleben bleibt und die Form kaputt wird beim Rausnehmen, bist du wahrscheinlich mit einem Flambierer zu nah an die Form gekommen. Deshalb bin ich auf den Heißluftföhn umgestiegen – kein zu großes Investment. Außerdem wird meist ein kleiner, erhabener Rand entstanden sein, den man entweder einfach lässt oder schleift. Je nachdem was dir gefällt.

Das ist der letzte Step dann. Das Schleifen und Polieren. Bis jetzt habe ich noch keine meiner Werke geschliffen, aber schon alles dafür besorgt, also bleib gespannt. Ich werde ein paar meiner Probestücke zum testen nehmen bevor ich an meine schönen Werke gehe und dir dann auch hier zeigen was ich falsch gemacht habe, damit du es nicht machst.

So aber jetzt genug von der Theorie. Dazu an einem anderen Tag noch mehr. Hier jetzt endlich meine Werke bis jetzt.

Hier findest du mehr zu meiner Arbeit:


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